Was passiert mit den AKW`s, wenn alle Menschen weg wären -
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Was passiert mit den AKW`s, wenn alle Menschen weg wären
Das ändert nichts an der generellen Aussage - die Zahlen waren ja nur als Beispiel gedacht.
Allerdings muss man auch sagen, das selbst mit den Regelstäben noch thermische Neutronen gebildet werden, die den natürlichen Zerfall durchaus deutlich beschleunigen.
Ist das so? Ich habe jetzt eine halbe Stunde lang versucht, dafür eine Quelle zu finden. Hast du eine? Ich bezweifle, dass ohne Moderator überhaupt thermische Neutronen entstehen. Es gibt aber duchaus auch Fissionen, die durch nicht-thermische Neutronen ausgelöst werden - und möglicherweise wird das eine Rolle spielen bei der Frage, wie lange es dauert bis die Brennstäbe "entschärft" sind.
Irgendwann schon. Aber bei einer Halbwertszeit von 4.5 Mrd Jahren (U-238) und 700 Mio Jahren (U-235) dauert es sicher sehr viel länger als 100 Jahre. Wenn der Brennstab, sagen wir, 6% U-235 enthält und 3% (sagen wir) für eine Kettenreaktion nötig sind, dann dauert es eben 700 Mio Jahre, bis der Brennstab "entschärft" ist.
Laut Wikipedia liegt die Anreicherung nur bei 4%.
Allerdings muss man auch sagen, das selbst mit den Regelstäben noch thermische Neutronen gebildet werden, die den natürlichen Zerfall durchaus deutlich beschleunigen.
Normalerweise werden pro Jahr 1/5 der vorhandenen Brennstäbe, also statistisch alle 5 Jahre sämtliche Brennstäbe ausgetauscht. Natürlich unter den Bedingungen der Volllast mit künstlicher Kettenreaktion.
Hoch gerechnet auf eine Reduktion der Kettenreaktion auf vielleicht 5% durch Einfahren der Regelstäbe, würde die vorhandene Anreicherung für 100 Jahre reichen.
Wenn kein Mensch mehr da ist um die Brennstäbe auszutauschen, wird durch den natürlichen Zerfall des Urans dessen Konzentration irgendwann auf einen Wert fallen, dass keine Kettenreaktion mehr möglich ist. Die Brennstäbe werden nach etwa 100 Jahren vermutlich unbrauchbar werden.
Irgendwann schon. Aber bei einer Halbwertszeit von 4.5 Mrd Jahren (U-238) und 700 Mio Jahren (U-235) dauert es sicher sehr viel länger als 100 Jahre. Wenn der Brennstab, sagen wir, 6% U-235 enthält und 3% (sagen wir) für eine Kettenreaktion nötig sind, dann dauert es eben 700 Mio Jahre, bis der Brennstab "entschärft" ist.
Allerdings dürfte das KKW bis dahin längst von der Erosion dahingerafft und der Brennstab aufgelöst (und damit entschärft) sein.
Sollte das Sicherheitssystem (Einschieben der Moderatorstäbe) nicht funktionieren, könnte ich mir vorstellen, dass das KKW einfach auf sehr viel niedrigerem Niveau weiterläuft, wobei immer wieder das Kühlwasser verdampft und - etwa durch Regen oder eben Meerwasser - wieder nachgefüllt wird. So läuft der Reaktor immer wieder ein bisschen weiter bis sich soviele Neutronengifte in den Brennstäben aufgebaut haben, dass die Kettenreaktion ohnehin zum Erliegen kommt.
Nun, die Threadfrage war ja, was passiert wenn keine Menschen mehr da sind.
Und da kann man nicht einfach den Zeitraum auf 100 Jahre nach der Auslöschung aller Menschen begrenzen, sondern muß auch in größeren Zeiträumen denken und planen.
Wenn kein Mensch mehr da ist um die Brennstäbe auszutauschen, wird durch den natürlichen Zerfall des Urans dessen Konzentration irgendwann auf einen Wert fallen, dass keine Kettenreaktion mehr möglich ist. Die Brennstäbe werden nach etwa 100 Jahren vermutlich unbrauchbar werden.
In natürlichen Uranvorkommen kommt es für gewöhnlich auch nicht einfach so zu einer "Kernschmelze", ganz einfach weil die Konzentration zu gering ist. Nichtsdestotrotz können aber auch in natürlichen Uranvorkommen Kettenreaktionen entstehen. -> http://de.wikipedia.org/wiki/Kernrea...er_Kernreaktor
Wenn du keine anderen Argumente mehr findest um auf die Gefährlichkeit von AKWs hinzuweisen, solltes du dir vielleicht mal die Frage stellen, ob deine Abneigung gegenübern den Dingern nicht doch etwas übetrtrieben ist.
Nun, die Threadfrage war ja, was passiert wenn keine Menschen mehr da sind.
Und da kann man nicht einfach den Zeitraum auf 100 Jahre nach der Auslöschung aller Menschen begrenzen, sondern muß auch in größeren Zeiträumen denken und planen.
Meine persönliche Einstellung zu AKWs weißt du übrigens nicht und steht hier auch nicht zur Debatte, ich bringe lediglich Fakten und mögliche Szenarien bezogen auf das Threadthema auf den Tisch.
Darüberhinaus kannst du nicht so leichtfertig das herunterspielen was ich bezügl. dem Meeresspiegel gesagt habe. In großen Zeiträumen gemessen ist die Wahrscheinlichkeit daß der Meeresspiegel steigt genau 100 %, es ist nur eine Frage wann das geschehen wird.
Und das die Natur im Laufe der Jahrtausende Berge versetzen und Bauwerke zum Einsturz oder Zerfallen bringt, daß ist ebenfalls ein Fakt.
PS: Dieses erwähnte AKW ist übrigens das, was in dem Roman "Die Wolke" in die Luft geflogen ist.
Das ist ja wirklich ein Horrormärchen...(hatte danach eine Atomkraftpanik) aber im Prinzip ist es relativ unwahrscheinlich, dass ein deutsches (bayerisches) AKW schmilzt, da es ja bekanntlich die sichersten der Welt sind. Deswegen will sie die Regierung ja auch abschalten. Wenn alle Menschen weg wären, wären es sicher nicht die deutschen AKWs, die durchschmelzen würden.
Das ist zwar erstmal richtig, aber wenn in 2000 Jahren dann z.B. der Meeresspiegel höher ist und Meerwasser aus diversen Gründen in den Reaktor reinläuft, dann wird der Reaktor wieder anfangen Kernspaltung zu betreiben, zumindest gilt das insofern, solange keine Steuerstäbe in den Reaktor zum bremsen der Kettenreaktion gefahren wurden.
Es gibt ja auch noch die Sicherheitssysteme, die die Steuerstäbe automatisch einfahren, sobald das Kühlwasser zu verdampfen beginnt. Aber ja, vielleicht gäbe es den einen oder anderen, kleineren oder grösseren Reaktorunfall, wenn die Menschheit von heute auf morgen verschwinden würde. Und dann? Die allfällige Katastrophe wäre relativ lokal, und es gäbe keine Menschenleben, die gefährdet würden. Die Natur hat schon sehr viel schlimmeres überlebt - selbst ein Atomkrieg ist vernachlässigbar harmlos im Vergleich zu einem Asteroidenimpakt oder einem Trapp-Vulkanausbruch.
Wenn du keine anderen Argumente mehr findest um auf die Gefährlichkeit von AKWs hinzuweisen, solltes du dir vielleicht mal die Frage stellen, ob deine Abneigung gegenübern den Dingern nicht doch etwas übetrtrieben ist.
Die meisten modernen Kernkraftwerkstypen sind so gebaut, dass bei einem Verdampfen des Kühlmittels (Wasser) auch die damit verbundene "Moderation" (Abbremsung der Neutronen durch Kollisionen auf eine Geschwindigkeit, bei der sie Spaltung weiterer Atomkerne anregen können) wegfällt - und damit die Kettenreaktion sofort zum Erliegen kommt. Der Reaktor ist damit selbstregulierend, dh, schaltet sich automatisch ab, wenn die menschliche Wartung aus irgend einem Grund ausfällt. Insofern ist die Darstellung in dem genannten Buch übertrieben und falsch.
Das ist zwar erstmal richtig, aber wenn in 2000 Jahren dann z.B. der Meeresspiegel höher ist und Meerwasser aus diversen Gründen in den Reaktor reinläuft, dann wird der Reaktor wieder anfangen Kernspaltung zu betreiben, zumindest gilt das insofern, solange keine Steuerstäbe in den Reaktor zum bremsen der Kettenreaktion gefahren wurden.
Die meisten modernen Kernkraftwerkstypen sind so gebaut, dass bei einem Verdampfen des Kühlmittels (Wasser) auch die damit verbundene "Moderation" (Abbremsung der Neutronen durch Kollisionen auf eine Geschwindigkeit, bei der sie Spaltung weiterer Atomkerne anregen können) wegfällt - und damit die Kettenreaktion sofort zum Erliegen kommt. Der Reaktor ist damit selbstregulierend, dh, schaltet sich automatisch ab, wenn die menschliche Wartung aus irgend einem Grund ausfällt. Insofern ist die Darstellung in dem genannten Buch übertrieben und falsch.
Stimmt, diesen Aspekt habe ich irgendwie ganz vergessen, bei meiner Erklärung.
Das ist ja auch wichtig, weil sonst die Brennstäbe schon beim Transport von dem Herstellungsort zum Kraftwerk schmelzen müssten. Theoretisch könnte man sie einzeln völlig ohne Kühlmittel transportieren, ohne das davon eine solche Gefahr ausgeht,
Die meisten modernen Kernkraftwerkstypen sind so gebaut, dass bei einem Verdampfen des Kühlmittels (Wasser) auch die damit verbundene "Moderation" (Abbremsung der Neutronen durch Kollisionen auf eine Geschwindigkeit, bei der sie Spaltung weiterer Atomkerne anregen können) wegfällt - und damit die Kettenreaktion sofort zum Erliegen kommt. Der Reaktor ist damit selbstregulierend, dh, schaltet sich automatisch ab, wenn die menschliche Wartung aus irgend einem Grund ausfällt. Insofern ist die Darstellung in dem genannten Buch übertrieben und falsch.
Und wenn der Diesel alle ist ? Angeblich reicht er für 7 Tage.
Ich habe noch mal nachgelesen, ein "abgeschalteter" Reaktor produziert rund 7 Prozent der Wärme eines aktiven, das Wasser verdampft also auf jeden Fall ziemlich schnell.
Und sobald es weg ist passiert das selbe wie in Three Mile Island..die Stäbe verwandeln sich in Magma.
Die Urankonzentration und -menge in einem Brennstab ist zu gering um eine Kettenreaktion aufrecht erhalten zu können.
Natürlich ist der Brennstab noch heiß, selbst nachdem die Regelstäbe eingefahren sind, aber er wird nicht genug Zerfallswärme produzieren, dass er schmilzt.
Einen kritischen Stromausfall kann es in KKW/AKW nicht geben, da sie mit Dieselnotstromgeneratoren ausgerüstet sind... zumindest die in Deutschland und Frankreich.
Und wenn der Diesel alle ist ? Angeblich reicht er für 7 Tage.
Ich habe noch mal nachgelesen, ein "abgeschalteter" Reaktor produziert rund 7 Prozent der Wärme eines aktiven, das Wasser verdampft also auf jeden Fall ziemlich schnell.
Und sobald es weg ist passiert das selbe wie in Three Mile Island..die Stäbe verwandeln sich in Magma.
Also wir sprechen hier ja jetzt über einen sehr hypothetischen Fall, nämlich das alle Menschen plötzlich "weg" sind und die Technik sich selbst überlassen bleibt.
Wie lange könnten den Dieselnotstromgeneratoren laufen, wenn kein Mensch mehr da ist, um Diesel nachzufüllen?
Soweit mir der Werksführer in Grafenrheinfeld (dem nächstgelegenen AKW zu meinem Wohnort, wo ich mal eine Führung mitgemacht habe) erzählt hat, reichen die Generatoren für drei Tage bis maximal eine Woche.
Das ist lange genug, dass das automatische Sicherheitssystem die Regelstäbe einfahren kann.
PS: Dieses erwähnte AKW ist übrigens das, was in dem Roman "Die Wolke" in die Luft geflogen ist.
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